Du
Denk’ ich an Dich,
seh’ ich vor mir,
Dein lachend’ Gesicht
Du warst immer gut drauf,
und sprachst viel und gern
doch jetzt bis Du fern
Jetzt ist es so ruhig,
es zerreißt mein Herz,
ich fühle Sehnsucht und Schmerz
Du bist fort,
Dein Lachen fehlt im Haus,
für Dich ist dieser Blumenstrauß
Die Gedanken gehören
Dir nur ganz allein,
es ist unsere Zweisamkeit
Die Erinnerungen an Dich,
kann niemand mir nehmen,
ich hab’ Dich so lieb
und Dir’s nie gesagt
–
nun ist es zu spät
hier am Grab
Für immer
Als ich vom Tod erfuhr,
sah’ ich den Baum vor mir,
das einzelne Blatt,
es fiel gerade ab
Still war’s in mir
und unendlich leer
ein Windhauch ich spür,
die Uhr tickt nicht mehr.
Sie
Ich seh’ Dein Lust’ges Gesicht,
und ich weiß, Du beobachtest mich,
spitzbübisch und konzentriert,
arbeitest Du angestrengt und ungeniert
schaust über den Brillenrand
und wirkst lächelnd elegant
Wir gehen Kaffee trinken
und klönen über Gott und die Welt,
nur diese Mittagspause zählt,
sie war lang gewählt
Nun arbeite ich woanders
und seh’ Dich noch vor mir,
Du warst geblieben,
doch vergessen hab ich Dich nie
Warst immer in Gesprächen präsent,
Du bist herzlich, Du bist Mensch
und vor allem Deine Art,
sie ist so unverwechselbar
Und nun lesen wir in der Zeitung,
Dein Name in der Traueranzeige,
es ist so unfassbar,
warst Du doch so wunderbar
Haben uns lang’ nicht gesprochen,
doch die Erinnerung ist ungebrochen,
geben Dir hier den letzten Gruß,
mit diesen Worten, das tut gut.
Trauer
Das Salz der Tränen
brennt auf der Wange,
die Haut pellt schon
wein’ schon zu lange
Spül’ die Trauer aus
eher Verzweiflung,
bin so machtlos,
ich kann nichts tun
Ich spül’ die Wut aus
das “Nichts verstehen”
mein Herzblatt,
warum musstest Du gehen?
Möcht’ Dich einmal noch
in die Arme nehmen,
tat es so selten,
tu’ mich jetzt schelten
Will Dich hören,
und um mich haben,
doch so weh es tut,
ich muss Dich lassen
Doch im Herz bei mir
bist Du verpflanzt,
und da bleibst Du,
mein ganzes Leben lang